Der Schlafbedarf eines Babys ist individuell verschieden. Eines haben aber alle kleinen Babys gemeinsam: sie schlafen sehr, sehr viel. Neugeborene verschlafen meistens den Großteil des Tages, zwischen 16 und 20 Stunden sind es bei den ganz Kleinen. Mit zunehmendem Alter nimmt der Schlafbedarf von Babys dann aber immer weiter ab. Zum Ende des ersten Lebensjahres hat sich bei vielen Babys dann bereits ein toller Rhythmus eingependelt und sie schlafen nachts weitgehend durch. Du möchtest wissen, wie viel dein Baby in welchem Lebensalter ungefähr schläft? Dann findest du hier bei Schlafbedarf Babys die Antwort.
Schlafbedarf Babys – Schlaf ist wichtig für die gesunde Entwicklung
Viele Eltern finden die ersten Wochen mit dem kleinen Baby oft noch recht entspannt. Zwar wachen die Kleinen nachts wegen Hunger öfter auf, doch häufig schlafen Neugeborne ansonsten sehr viel, sodass Mama und Papa noch ausreichend Zeit zum Schlafen und Ausruhen haben. Mit der Zeit nimmt der Schlafbedarf dann aber ab und das Kleine ist längere Zeit am Stück wach. Dafür werden oftmals die Schlafphasen in der Nacht länger, wobei diese auch nicht immer mit denen von Mama und Papa übereinstimmen. Denn wenn Babys um 19 Uhr schlafen gehen und dann sechs Stunden durchschlafen, dann sind Mama und Papa noch nicht so lange im Bett.
Doch Schlafen tun Babys im ersten Jahr dennoch viel und das ist auch gut so. Denn während der Schlafenszeit geht die Entwicklung des Babys in großen Schritten voran. Schlaf ist somit wichtig für Babys und auch für Eltern, die sich während der Schlafphasen des Nachwuchses Zeit für sich nehmen und sich selbst ausruhen können.
Schlafbedarf Babys – Baby Schlaf in den ersten drei Monaten
Wenn dein Baby auf die Welt kommt, kennt es noch keinen Schlafrhythmus. Tag und Nacht? Dein Baby weiß natürlich nicht, dass wir tagsüber wach sind und nachts schlafen möchten. Den Tag-Nacht-Rhythmus muss daher jedes Kind erst erlernen.
In der Regel ist der Schlafbedarf Babys aber vor allem an Anfang hoch. Denn alle Neugeborenen schlafen durchschnittlich etwa 18 Stunden am Tag, nur leider eben nicht am Stück. Junge Neugeborene schlafen eigentlich ständig. Sie wachen nur in regelmäßigen Abständen auf, um etwas Milch aus Brust oder Flasche zu trinken. Diese Abstände variieren, pendeln sich aber oftmals schnell in drei- bis vier Stunden-Rhythmen ein. Auch nachts wacht das Baby daher auf, um zu trinken. Das ist völlig normal und es gibt sich mit der Zeit, sobald dein Baby verstanden hat, dass es so etwas wie Tag und Nacht gibt.
Die meisten Babys erreichen schnell eine gewisse Regelmäßigkeit. Sie wachen also in Abständen von etwa drei bis vier Stunden auf, um ihren Hunger zu stillen. Es gibt aber natürlich auch Babys, denen diese Regelmäßigkeit auch nach Wochen noch schwer fällt. Ist das bei deinem Kind der Fall? Dann ist es wichtig, einen konstanten und ruhigen Tagesablauf zu erreichen und diesen strikt einzuhalten. Richte dein Kind also zum Beispiel immer zur gleichen Zeit für das abendliche Zubettgehen her. Zieh ihm immer zur selben Zeit eine frische Windel und den Schlafanzug an. Auch regelmäßige Mahlzeiten, Spaziergänge und andere Rituale und Aktivitäten sind wichtig und sollten bei unruhigen Kindern möglichst genau eingehalten werden. Konzentrier dich in den ersten Wochen möglichst viel auf dein Kind und die Einhaltung eures Tagesablaufs. So kann dein Kind schneller und einfacher seinen Rhythmus finden und dann wird die Zeit für euch alle schnell wieder entspannter.
Tipp: Du kannst dein Kind von Beginn an daran gewöhnen, dass es Tag und Nacht gibt. Mache es zum Beispiel zum Ritual, dein Baby morgens nach der ersten Milch aus dem Bettchen zu nehmen, es anzuziehen und für den Tag fertigzumachen. Tagsüber sollte es dann auch nicht im dunklen Schlafzimmer liegen. Neugeborene und Babys stören sich in der Regel nicht an Alltagsgeräuschen. Sie schlafen auch, wenn du nebenbei die Küche aufräumst, Besuch hast oder mit deinem anderen Kind spielst. Besonders tagsüber ist es wichtig, dass dein Neugeborenes diese Alltagsgeräusche wahrnimmt. Nur so kann es begreifen, dass der Tag anders ist als die Nacht. Übertriebene Rücksichtnahme auf das Neugeborne ist also nicht nur unnötig, sondern auch kontraproduktiv für das Erreichen eines normalen Schlafrhythmus.
Schlafbedarf Babys von 4 bis 6 Monaten
Nach den ersten drei bis vier Monaten können die meisten Babys einen bestimmten Rhythmus einhalten, der aber nicht bei allen Kindern gleich ist und nach wie vor noch variieren kann. Nach rund vier Monaten sind Kinder aber meistens bereits über einen längeren Zeitraum wach, teilweise auch schon mehrere Stunden am Stück. Jetzt wird viel geschaut und die Welt neugierig wahrgenommen. Vielen Babys reicht es in dieser Zeit, einfach dabei zu sein und zu gucken. Andere Kinder möchten bereits mehr und mit kleinen Spielzeugen wie Rasseln, Mobiles oder Spielbögen beschäftigt werden.
Ein gewisser Tag-Nacht-Rhythmus, der sich am Familienablauf orientiert, ist aber bei Babys zwischen vier und sechs Monaten schon erkennbar. Die durchschnittliche Schlafdauer ist sehr individuell. Babys im Alter von vier bis sechs Monaten schlafen aber etwa 14 bis 16 Stunden am Tag. In diesem Alter kann es auch bereits sein, dass das Baby durchschläft, also nachts rund sechs Stunden am Stück schläft, ohne aufzuwachen. Das ist ein toller Fortschritt, auch wenn Eltern davon oft nicht viel haben. Meistens ist es am Anfang nämlich so, dass Babys zwar durchschlafen, diese Durchschlafphase sich jedoch auf einen anderen Zeitraum als den der Eltern erstreckt. Aber keine Sorge, die Schlafdauer wird jetzt immer länger und bald ist es auch für Eltern wieder möglich, nachts auch mal einige Stunden am Stück durchschlafen zu können.
Übrigens: Durchschlafen heißt nicht, die ganze Nacht so, wie die Eltern schläft (also 7 bis 9 Stunden). Bei Babys bedeutet „durchschlafen“, dass das Kind nachts über einen Zeitraum von 6 Stunden schläft, ohne aufzuwachen.
Babys Schlaf im Alter von 6 bis 12 Monaten
Langsam wird die Zeit entspannter und Baby schläft länger durch. Nachts schlafen viele Babys jetzt schon 10 bis 12 Stunden (auch mal mit ein, zwei kurzen Wachphasen zum Trinken) und sind tagsüber dafür viel wach. Tagsüber schlafen die Kinder dann etwa zweimal, teilweise auch dreimal für rund 1 bis 2 Stunden. Sie machen also mehrere kurze Schläfchen am Tag. In dieser Zeit verarbeiten die Babys die Geschehnisse des Tages. Daher sind die kurzen Nickerchen noch wichtig für das Baby.
Allerdings wird es nun wichtig, den Schlaf des Babys zu beobachten. Hat es abends Probleme in den Schlaf zu finden oder wird es gar nachts wach und möchte beschäftigt werden? Dann schläft es tagsüber vielleicht zu viel. Jetzt kannst du also damit beginne, deinem Baby einen Schlafrhythmus beizubringen. Du kannst nach und nach versuchen, deinem Kind regelmäßige Schlafzeiten beizubringen. Lass es dafür anfangs am Tag nicht zu viel schlafen, sondern wecke es sanft und geduldig, wenn es zu lange schläft. Besonders das letzte Tagesschläfchen sollte mindestens 4 Stunden vor dem Zubettgehen am Abend beendet sein. Bringst du dein Baby also gewöhnlich gegen 19 Uhr ins Bett, dann sollte dein Baby möglichst nach 15 Uhr nicht mehr schlafen. Ansonsten ist die Zeitspanne zwischen Mittags- und Abendschlaf zu kurz und dein Kind kann eventuell abends nicht einschlafen. Wird tagsüber generell zu viel geschlafen, wacht das Kind nachts vielleicht sogar auf und ist hellwach. Passiert dies öfter, solltest du den Tagesschlaf kürzen.
Schlafstörer – Regelmäßig bedeutet nicht dauerhaft
Du bist glücklich: dein Baby schläft seit Kurzem beinahe die ganze durch und tagsüber hat sich ein toller Rhythmus eingependelt? Dann sei nicht enttäuscht, wenn sich das wieder ändert. Denn es gibt Vieles, was den Schlaf eines Babys beeinträchtigen kann. Bekommen Babys Zähne, schlafen sie oft wieder schlechter. Auch bei Krankheiten, aufregenden Vorkommnissen oder anderen ungewohnten Situationen kann sich der Schlafrhythmus des Kindes auch mal wieder ändern. Besonders bei Krankheit oder Zahnen kann sich dieser Zustand über mehrere Wochen hinziehen. Auch die vielen Entwicklungsphasen und Entwicklungssprünge von Babys und Kleinkindern tragen oft zu einem unruhigen Schlaf bei. Meist pendelt sich der gewohnte Rhythmus dann aber wieder von alleine ein. Anders ist das aber, wenn sich der Schlafbedarf deines Kindes ändert. Braucht es nun aufgrund seines Alters plötzlich insgesamt weniger Schlaf, dann muss vor allem an den Tagesschläfchen gearbeitet werden. Schläft dein Kind zum Beispiel noch zweimal am Tag für 1,5 Stunden, dann versuche nach und nach, dass dein Kind sich an ein festes Mittagsschläfchen am Tag gewöhnt. Insgesamt muss die Zeit des Tagesschlafs gekürzt werden, damit das Kind nachts wieder besser schlafen kann.
Nach dem ersten Lebensjahr pendeln sich die meisten Kinder auf ein festes Mittagsschläfchen ein. Um oder nach dem zweiten Geburtstag beginne viele von ihnen dann damit, den Mittagsschlaf immer öfter zu verweigern. Oder aber sie schlafen abends nicht mehr gut ein. Bis zum dritten Geburtstag machen dann die meisten Kinder auch keinen Mittagsschlaf mehr und schlafen dafür nachts zwischen 10 und 14 Stunden.
Babys Schlaf – wichtig für die Entwicklung
Besonders im ersten Lebensjahr brauchen Babys sehr viel Schlaf. In der Schlafphase verarbeitet dein Kind alle neuen Eindrücke des Tages, es entwickelt sich körperlich und kognitiv. Babys, die dauerhaft zu wenig schlafen leiden natürlich enorm. Dies kann von Quengeligkeit über ein schwaches Immunsystem bis hin zu Entwicklungsstörungen weitreichende Folgen haben. Du solltest deinem Baby seinen Schlaf also zugestehen und es möglichst nach seinem eigenen Rhythmus leben lassen. Wenn du aber beginnst, dein Kind von Beginn an in euren persönlichen Familienrhythmus einzubeziehen, und es sanft in diese Richtung zu führen, wird es nach dem ersten Jahr sicher bereits einen für alle Familienmitglieder annehmbaren Schlaf-wach-Rhythmus entwickelt haben. Die Nächte werden dann wieder länger und die Tage einfacher zu gestalten.
Wichtig ist es aber, zu akzeptieren, dass insbesondere die ersten 12 Monate eine turbulente Zeit sein können. Viele Kinder brauchen einfach Zeit, um in der Welt zurechtzukommen. Anderen gelingt das schneller. Jedes Kind ist individuell, jedes Kind ist einzigartig. Unsere Aufgabe ist es, unseren Kindern dabei zu helfen, einen für alle passenden Rhythmus zu finden und diesen beizubehalten.