Babyphone Strahlung? Was ist damit überhaupt gemeint und warum sollten Eltern sich über dieses Thema Gedanken machen? Erfahre, was Strahlung ist, welche Babyphones strahlungsarm sind und wie du die Strahlungseinwirkung verringern kannst.
Babyphone Strahlung – Strahlung machte schon immer Sorgen
Pia, Mutter von zwei mittlerweile erwachsenen Kindern: „Als ich in den späten 90ern mit meinem ersten Kind schwanger war und der Chef im Büro an meinem Schreibtisch ständig mit seinem ziegelgroßen Mobiltelefon herumfuchtelte, passte mir das gar nicht. Wer weiß, welche Strahlung von diesem Ding ausgeht, dachte ich mir.“
Ein ähnlich mulmiges Gefühl beschleicht viele Eltern, wenn es um das Babyphone geht: Wie schaut es bei diesen Überwachungsgeräten mit der Strahlung aus?
Der Babyphone Strahlung Faktencheck: Was strahlt denn da?
Wer sich im Internet auf die Suche nach einschlägigen Informationen macht, stößt auf einen Wust von schwammigen Begriffen und weiß zum Schluss doch nicht, wem er glauben soll. Selbst renommierte Tester-Plattformen kommen zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen: Was Stiftung Warentest als strahlungsarmes Babyphone auszeichnete, flog bei Ökotest auch schon mal raus. Deshalb klären wir am besten erst einmal die Begriffe.
Ein weites Feld: Strahlung und Elektrizität
Wenn wir im Zusammenhang mit Elektrizität von Strahlung sprechen, meinen wir
- niederfrequente elektrische Felder, die an allen elektrischen Leitungen und Geräten mit Wechselspannung vorkommen, zum Beispiel an Steckdosen,
- niederfrequente magnetische Felder, die immer dann entstehen, wenn Wechselstrom fließt und
- hochfrequente elektromagnetische Felder im Mobilfunk, beim WLAN und bei schnurlosen Telefonen, aber auch in der Mikrowelle. Das ist die Strahlung, die digitale Babyphone erzeugen.
Von den niederfrequenten Feldern sind wir in der westlichen Welt seit vielen Jahrzehnten umgeben. Relativ neu dazugekommen sind die hochfrequenten elektromagnetischen Felder – an denen aber Babyphones einen zu vernachlässigenden Anteil haben.
So unterscheiden sich Babyphones voneinander
Die Strahlungsstärke von Babyphones hängt in erster Linie von ihrem Typ ab.
- Praktisch strahlungsfrei sind Babyphones, die über den Stromkreis des Hauses laufen. Der Sender wird im Kinderzimmer eingesteckt, der Empfänger zum Beispiel im Wohnzimmer. Geräusche speist der Sender direkt ins Stromnetz ein. Diese Signale übersetzt der Empfänger dann wieder in Geräusche. Das klappt aber leider nicht in jedem Haushalt, weil dazwischen angesteckte Geräte im wahrsten Sinn des Wortes dazwischenfunken können.
- Analog funkende Babyphones funktionieren wie Walkie-Talkies und sind grundsätzlich strahlungsärmer als digitale Modelle. Ein großer Nachteil ist, dass die Kanäle nicht verschlüsselt und deshalb nicht abhörsicher sind. Außerdem beschränkt sich die Übertragung auf wenige Kanäle, die im Vergleich zu digitalen Geräten auch rauschanfälliger ist und nicht so eine große Reichweite schafft.
- Digitale Babyüberwachungsgeräte funktionieren wie Schnurlos-Telefone – mit DECT-Technik. Babyphones haben aber viel strengere Grenzwerte als Telefone: 250 Milliwatt Leistung im Gegensatz zu maximal 1000 Milliwatt. Die meisten Babyphones erreichen aber nur einen Bruchteil dieses Grenzwertes und senden etwa 15 Milliwatt aus. Auf dem Markt geht der Trend zu digitalen Modellen, weil sei einfach mehr können und verschlüsselt sind.
Strahlungsarmes Babyphone: Das sind die Testsieger
Ökotest bewertet das Angelcare Babyphone AC423-D mit „sehr gut“ – Achtung, es gibt auch ein Modell mit Touchscreen, das fiel bei Ökotest durch. Der Testsieger zählt zu den analogen Babyphonen, lässt sich auch mit Batterien bzw. Akkus betreiben, sendet mit einer Frequenz von etwa 860 MHz, die Reichweitenkontrolle lässt sich deaktivieren.
Der Testsieger von Stiftung Warentest ist derzeit nicht erhältlich. Das Philips Avent Audio-Babyphone SCD585/26 funktioniert mit DECT-Technologie. Den Frequenzbereich erfährt man im Internet, das Datenblatt schweigt sich dazu aus: 1900 MHz. Der Smart Eco Mode steht für strahlungsarmen und effizienten Energieverbrauch, das Gerät bietet aber auch jede Menge Schnickschnack: Sternenhimmelprojektion, Schlaflied, Raumtemperatur- und Feuchtigkeitssensor.
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- 100 % privat, keine Störungen: Die DECT-Technologie bietet eine sichere Verbindung
- Kristallklarer Klang: Damit Sie jedes Kichern und Glucksen mit perfekter Klarheit hören können
- Smart ECO-Modus: Reduziert die Übertragungsleistung und verlängert die Lebensdauer der Batterie
- Die Ladezeit beträgt 10 Std., die Betriebsdauer beträgt bis zu 18 Std. Stromversorgung: 220–240 V
- Einstellbare Mikrofonempfindlichkeit
- Abschaltbare Reichweitenkontrolle
- Raumtemperaturanzeige
- Nachtlicht
Die Leistung in Watt ist übrigens für keines der Geräte angegeben.
Babyüberwachung: Auf Nummer sicher gehen
Wir befinden uns also in einer klassischen Zwickmühle. Zwischen dem Bedürfnis nach Sicherheit – möglichst wenig Strahlung – und, nun ja, dem Bedürfnis nach Sicherheit: Geht es meinem Baby gut? Wem Elektrosmog und Strahlen grundsätzlich nicht geheuer sind, der wird sich auch nicht von Aussagen wie der von Stiftung Warentest beruhigen lassen: Sämtliche getesteten Geräte lagen unter den gesetzlichen Grenzwerten.
Wer sich an die harten Fakten hält, kann Babyphones ruhigen Gewissens benutzen. Es kann aber nicht schaden, sich an die folgenden Regeln zu halten:
• Wichtig: Babyphone immer in genügend großem Abstand zum Kinderbett aufstellen. Mindestabstand ist ein Meter. Übrigens: Strahlung verringert sich umgekehrt proportional zum Quadrat des Abstands. Ein Beispiel: Doppelt so weit weg bedeutet nur mehr ein Viertel der Stärke.
• Die Reichweitenkontrolle ausschalten. Auch damit wird an Strahlung gespart.
• Ebenfalls nützlich: ECO-Modus einschalten.
• Und sonst? KISS! Keep it small and simple – je weniger Schnickschnack, desto weniger Informationen müssen gesendet werden. Und Schlaflieder lieber selbst singen. Just saying.
Letzte Aktualisierung am 2024-12-22 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
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