Was ist der Moro-Reflex und wie kann man verhindern, dass das Baby sich selbst weckt? 

Wozu dient der Moro-Reflex überhaupt?

Moro Reflex Neugeborenes

Wunderst du dich, warum dein Baby im Schlaf manchmal zusammenzuckt und dann zu weinen anfängt? Ein ruhiger Babyschlaf sieht anders aus. Hierbei handelt es sich um den Moro-Reflex, der beim Baby ganz normal ist. Was der Moro Reflex genau ist und wie du deinem Baby helfen kannst, wird nun näher beleuchtet. Sorgen musst du dir auf jeden Fall nicht machen, es ist alles in Ordnung. 

Der Moro-Reflex beim Baby ist von der Natur gegeben 

Der Kinderarzt Ernst Moro erwähnte 1980 erstmals den Moro-Reflex, welcher ein frühkindlicher Überlebensreflex ist. Dieser Reflex wird schon in der 9. Schwangerschaftswoche gebildet und bis zur Geburt hin weiterentwickelt. Spätestens zur Geburt ist der Moro Reflex völlig ausgebildet und wird bei der U2, also der 2. Untersuchung vom Kinderarzt getestet. 

Den Moro-Reflex erkennst du an diesem Ablauf: 

  1. Das Baby spannt den Körper urplötzlich an 
  2. Die Atmung wird schnell 
  3. Es reißt die Arme nach vorne und hoch und spreizt dabei die Finger 
  4. Erst beim Ausatmen schließt es wieder den Mund 
  5. Die Hände werden zu Fäusten geballt 
  6. Die Arme umschließen die Brust 

Was sich nun nach einem langen Zeitraum anhört, dauert im Grunde nur wenige Sekunden. Für das Baby ist es aber purer Stress. Es schüttet Adrenalin und Cortisol aus, hat eine höhere Atemfrequenz, der Blutdruck steigt und die Haut rötet sich. 

Der Moro-Reflex sieht wirklich schlimmer aus, als er eigentlich ist und oftmals wird der Moro-Reflex beim Baby durch verschiedene Faktoren ausgelöst. Diese können sein: 

  • Schmerzen 
  • Lichtwechsel im Raum 
  • Geräusche 
  • Temperaturveränderungen 
  • Bewegungen am Babybett 
  • Änderung der Position des Kopfes 

Somit sind es manchmal sogar die Eltern selbst, die den Moro-Reflex beim Baby unbewusst auslösen. 

Wozu dient der Moro-Reflex? 

Mit etwa dem 2. und 4. Lebensmonat wird der Moro-Reflex beim Baby schwächer und verschwindet dann nahezu ganz. Für das Baby ist er aber in dieser Zeit überlebenswichtig, obgleich dies jetzt nicht mehr so wichtig ist als noch vor vielen Tausend Jahren.  

Das Baby ist vollkommen auf eine Bezugsperson angewiesen, wenn es auf die Welt kommt. Diese Hilflosigkeit macht den Moro-Reflex so wichtig. Es kann Reize noch nicht einordnen und weiß auch noch nicht, wann Gefahr droht. Doch der Klammerreflex, wie der Moro-Reflex auch bezeichnet wird, sorgt dafür, dass sich das Baby an der Mutter festklammern kann, damit es nicht herunterfällt. Das war in ferner Vergangenheit wichtig, wenn die Mutter vor einem wilden Tier flüchten musste.  

Zugleich sorgt der Moro-Reflex aber auch dafür, dass das Kind atmet, wenn es Luftnot hat. Sogar bei Säugetieren wie Affen kann man diesen Reflex beobachten. Das Baby klammert sich ganz fest an die Mutter, damit es nicht herunterfällt. 

Was von der Natur gut gemeint ist, kann deinem Baby aber auch Probleme bereiten, denn es kann durch den Moro-Reflex aufwachen. Meist fängt es dann an zu schreien und lässt sich nur schwer beruhigen, was auch an den ausgeschütteten Stresshormonen liegt. 

Dem Baby helfen, wenn der Moro-Reflex eintritt

Es hängt meist vom Baby selbst ab, wie es am besten beruhigt werden kann. In der Regel ist es bei einem Moro Reflex hilfreich, leise mit dem Baby zu sprechen, es im Arm zu wiegen oder sanft zu streicheln.  

Die Frage vieler Eltern ist viel mehr, ob man etwas gegen das häufige Aufwachen durch den Moro Reflex machen kann. Ganz klar, es ist wichtig, dass das Baby in einer ruhigen Umgebung schläft und möglichst nicht gestört wird. Dies ist jedoch nicht immer machbar, wenn Geschwisterkinder da sind. 

Manche Ärzte empfehlen das Pucken mit einem Tuch oder einer Decke. Das Baby liegt eng eingepackt in dem Stoff und es wird wieder die Zeit im Mutterleib simuliert. Allerdings scheiden sich hier die Meinungen. 

Manche Ärzte sind nämlich auch der Meinung, dass Pucken nicht so gut es. Das Baby könnte überhitzen, es könnten auch Nerven abgeklemmt werden und es scheint auch ein Risiko für eine spätere Hüftdysplasie zu sein. Manche Babys halten vom Pucken generell nichts, weil sie sich nicht bewegen können. 

Informiere dich am besten in unseren Artikeln genauer über das Pucken und entscheide dann, ob du es bei einem Moro Reflex ausprobieren möchtest:

Bleibender Moro-Reflex 

Es kann in seltenen Fällen vorkommen, dass der Moro-Reflex beim Baby nicht verschwindet. Der Reflex bleibt einfach bestehen und ist später ein typischer Schreckreflex. Allerdings ist das nicht normal. 

Sollte der Moro Reflex nicht verschwinden, ist es sinnvoll, mit einem Arzt zu sprechen, denn dies kann auf eine Entwicklungsstörung oder eine Erkrankung hindeuten und sollte somit von einem Arzt abgeklärt werden. Meist fällt dies bei Menschen mit ADS, KIDD-Syndrom, ADHS und West-Syndrom auf. 

FAQ 

Ist der Moro-Reflex beim Baby bedenklich? 

Der Moro Reflex ist absolut nicht bedenklich. Er ist sogar sehr nützlich, denn er soll das Baby davor schützen, aus deinem Arm zu fallen. Aus diesem Grund klammert es sich auch fest. 

Warum erschrickt das Baby auch im Bett? 

Meist liegt es daran, dass es ein Geräusch hört oder eine Bewegung am Bett spürt. Es schreckt praktisch durch dem Moro-Reflex hoch, weil Gefahr drohen könnte.  

Lässt sich der Moro-Reflex verhindern, wenn das Baby im Arm schläft? 

Im Grunde nicht, denn der Klammerreflex ist angeboren. Selbst im Arm kann eine plötzliche Bewegung dafür sorgen, dass das Baby sich erschreckt und der Reflex ausgelöst wird. 

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